Logo_Urbane_Botanik_Ableger_black

Verteidigen und Verstecken: Kaktus im Sturm

Urbane Botanik I

“Verteidigen und Verstecken: Kaktus im Sturm” war der erste Forschungsabschnitt,der Alfred-Nobel-Schule zum Thema Urbane Botanik. Das Projekt erforschte  die Frage, wie sich Pflanzen verteidigen und verstecken und welche Ähnlichkeiten sich dabei zu den Strategien von Menschen finden lassen.

Verteidigen und Verstecken: Kaktus im Sturm

Das Projekt „Verteidigen und Verstecken: Kaktus im Sturm“ fand im Schuljahr 2017/18 mit einer 8. Klasse der Alfred-Nobel-Schule statt. Entstanden ist die Idee durch eine Projektreflexion im Labor Nobel (http://www.kulturagenten-programm.de/laender/schule/3/147). 2017 entschieden wir uns für eine engere Kooperation zwischen der im Botanischen Garten gelegenen Botanikschule und einer Klasse,, um das Verhältnis zwischen Pflanzen und Menschen intensiver zu erforschen. Der Pilot fand über ein Jahr mit 4 Wochenstunden statt und teilte sich in verschiedene Forschungsabschnitte:

EINE ENZYKLOPÄDIE – Forschungsabschnitt I

Die große Frage, die uns über das gesamte Schuljahr begleitete: Wie verteidigen oder verstecken sich urbane Pflanzen? Mit Lupen & Pinzetten gingen die Schüler*innen in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens ihren Fragen nach. Auf unseren Rundgängen in der Gartenarbeitsschule in Neukölln beobachteten wir heimische Pflanzen, die häufig in Berliner Parks auftreten.

ZEICHNEN

Die Schüler*innen näherten sich den Pflanzen zunächst zeichnerisch. Dabei setzten sie sich mit unterschiedlichen Fragen auseinander, wie z. B.: Warum sind Pflanzen für dich / für die Welt wichtig? Wärst du im Klassenzimmer lieber eine Verstecker- oder Verteidigerpflanze? Welche Pflanze isst du am liebsten?

THEATERSPIELEN

Grundlage der Theaterarbeit bildeten fiktive Mischwesen aus Menschen und Pflanze. Wir entwickelten Gesten zu den Eigenschaften verschiedener Pflanzen, fotografierten diese und überarbeiteten sie malerisch zu Hybriden.

SCHREIBEN

Zu den fiktiven Hybriden entwickelten die Schüler*innen Geschichten und Biographien, die sie am Mikrofon vortrugen. Durch das Erfinden dieser Texte traten die Lebenswelten und Wünsche der Schüler*innen deutlich hervor. Es ermöglichte uns, gemeinsam über Bedürfnisse in der Stadt zu sprechen. Deutlich wurde, dass Schüler*innen sich im Allgemeinen mehr Ruhe und Sauberkeit wünschen, und dass Pflanzen in der Stadt erheblich dazu beitragen können. Weswegen ein nachhaltiger Umgang mit urbanen Pflanzen unabdingbar ist.

Forschungsabschnitt I wurde von der Lehrerin Katrin Brandt in Kooperation mit den Künstler*innen Birte Trabert und Lukas Oertel (www.kunstkomplizenschaft.de), der Botanikschule im Botanischen Garten (Peter Heinrichs) sowie der Gartenarbeitsschule Neukölln und in Zusammenarbeit mit der Kulturagentin Silke Ballath umgesetzt.

Verteidigen und Verstecken II war eine Intensivierung des ersten Forschungsabschnittes zur Frage wie sich Pflanzen verteidigen oder verstecken. Im Rahmen einer Projektwoche entstanden Plakate, die beim Festival 48-Stunden Neukölln im Stadtraum sichtbar wurden.

EIN PLAKAT – Forschungsabschnitt II

In einem einwöchigen Workshop im Januar 2018 intensivierten wir die Forschung. Wir beschäftigten uns mit der Gestaltung und der kommunikativen Auseinandersetzung im öffentlichen Raum mit den Mitteln des gedruckten Plakats. Im Workshop hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, sich intensiv mit den Themen der Gestaltung und der praktischen Erstellung von Plakaten auseinanderzusetzen.

DRUCKEN

Die Teilnehmer*innen erhielten Einblicke in die Möglichkeiten und Grenzen des Gemüsedrucks, des Linolschnitts und des Siebdrucks und hatten Zugang zu einem Kopierer. Alle Teilnehmer*innen haben handwerklich gearbeitet, Farben gemischt und den Umgang mit Werkzeug und Materialien gelernt. Die finalen Plakate entstanden in einer Mischung dieser Techniken, die die Teilnehmer*innen aus der Vielzahl ihrer Experimente und ihren Vorstellungen entsprechend zusammengestellt haben.

BAUEN

Die fertigen Resultate des mehrtägigen Workshops wurden von den Schüler*innen in Kleinstauflage gedruckt, mit Kleister auf Sperrholzplatten gezogen und zu Schildern montiert. Diese wurden auf dem Gelände der Garten Arbeitsschule Neukölln an individuellen Orten „gepflanzt“ und im Rahmen einer Führung der Öffentlichkeit präsentiert.

EIN BÜHNENSTÜCK – Forschungsabschnitt III

Als Ausgangspunkt für die Theaterarbeit dienten die Plakate, Bilder und Geschichten. Mit Hilfe des theatralen Mischpults (Maike Plath) haben die Schüler*innen biografische Elemente und Szenen entwickelt und im Verlauf zu einem Bühnenstück verschränkt. Hierbei wurden nun zunehmend die Lebenswirklichkeiten der Teilnehmer*innen wichtig. Neben den hybriden Mischwesen stand der Umgang und die Wahrnehmung eigener Gefühle im Vordergrund.

FARBEN

Zusätzlich haben wir großflächige Farbflächen gemalt undüber Farbtemperatur und Wirkung von Farben gesprochen. Vor allem das subjektive Erleben der verschiedenen Farben war wichtig. Die Bilder und Texte, die dabei zu unterschiedlichen Gefühlen produziert worden sind, wurdenTeil der Inszenierung auf der Bühne . Ein Projekt zur konkreten Erfahrbarkeit unserer städtischen Botanik.

Forschungsabschnitt II und III wurden mit der Lehrerin Kathrin Brandt sowie den Künstler*innen Birte Trabert (Künstlerin), Richard Schnell (Theaterpädagoge), Kalle Mille (Theaterpädagoge) und Christian Koerbel (Grafikdesigner) umgesetzt und fanden in Kooperation mit dem Young Arts Neukölln und in Zusammenarbeit mit der Kulturagentin Silke Ballath statt.

 

Weitere Projekte

Seitentriebe: Apfelbäume

Seitentriebe: Apfelbäume Urbane Botanik I Apfelschätze heißt ein Projekt der Künstlerin Anja Fiedler mit dem sie sich um brachliegende Streuobstwiesen im Umland von Berlin kümmert. Damit das Obst auf den Wiesen nicht verrottet lädt sie jährlich Menschen zur Ernte ein und im Winter, wenn die Bäume kahl sind, organisiert sie …

Seitentriebe: Apfelbäume Weiterlesen »

Urbane Botanik I: Die Schule als Lernarchiv – Was müssen wir lernen?

Die Schule als Lernarchiv – Was müssen wir lernen? Urbane Botanik I Das Projekt »Urbane Botanik« versammelt seit 2017 Fragen, Antworten und Perspektiven von Künstler*innen, Kulturschaffenden, Forscher*innen, jungen und älteren Menschen darauf, was Urbane Botanik sein könnte. Künstlerisch, experimentell und transdisziplinär setzt es sich dabei mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie …

Urbane Botanik I: Die Schule als Lernarchiv – Was müssen wir lernen? Weiterlesen »

Urbane Botanik Reader

Urbane Botanik Reader Urbane Botanik I Im Projekt „Urbane Botanik I: Wolfsmilch, Geigenfeige, Cyborgbaum“ haben sieben Berliner Schulen, Schüler*innen, Pädagog*innen, Künstler*innen unterschiedlicher Disziplinen, zwei Berliner Gartenarbeitsschulen, die Botanikschule im Botanischen Garten Berlin, zwei Theater und Kulturagent*innen des Programms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin die Koordinaten Urbaner Botanik ausgelotet. In sieben …

Urbane Botanik Reader Weiterlesen »